Musikforum Gurgl

Sinfonie aus Musik, Natur & Gemeinschaft

Wenn Leidenschaft für Musik auf alpine Inspiration trifft. Das Musikforum Gurgl verfolgt ein klares Ziel: Menschen durch Musik und Gemeinschaft verbinden. Und das in Gurgl, einem der inspirierendsten Orte der Alpen. Geleitet wird das Forum von Theresa Clauberg, Geigerin, Kulturmanagerin und Herz des Projekts. Sie bringt nicht nur ihr organisatorisches Talent, sondern auch ihr feines Gespür für Menschen ein. „Bei uns geht es nicht um Perfektion, sondern um Freude am gemeinsamen Musizieren“, sagt sie. Wie Musik, Natur und Gemeinschaft hier zu einer einzigartigen Melodie verschmelzen, lesen Sie im folgenden Artikel.

Ein Forum für Musik & Menschen

Felix Kupfer hat mich angesprochen, ob ich das Projektmanagement übernehmen möchte. Anfangs wollte ich eigentlich nicht noch ein Projekt aufnehmen, aber es klang so gut, dass ich nicht Nein sagen konnte“, erzählt Projektleiterin Theresa Clauberg. Heute leitet sie nicht nur die künstlerische Ausrichtung, sondern kümmert sich auch um die Organisation und Kommunikation beim Musikforum Gurgl.

Von Beginn an stand fest: Das Musikforum soll mehr sein als nur ein Kurs. Es ist ein Ort, an dem Menschen zusammenkommen, Musik teilen und Gemeinschaft erleben. „Mir ist wichtig, dass jede:r bei uns wirklich aufgenommen wird und sich wohlfühlt – egal auf welchem Niveau“, erklärt Clauberg.

Vielfalt & Fingerspitzen­gefühl

Damit das gelingt, setzt das Musikforum auf ein eingespieltes Dozententeam. „Ich habe einen Dirigenten gesucht, der Fingerspitzengefühl mitbringt. Mit Tobias Grabher habe ich diesen gefunden. Er fordert, ohne zu überfordern – schließlich ist es Urlaub für die Leute, sie wollen ja nicht angeschrien werden.“ Dieses Gleichgewicht zwischen Anspruch und Freude sei entscheidend. Auch die weiteren Dozent:innen sind mit Bedacht ausgewählt: wie Kammermusikdozent Mátyás András oder das Ehepaar Anna und Michael Jurecka.

„Die Dozenten stehen alle voll hinter dem Projekt. Für sie ist es nicht einfach ein Sommerjob, sondern eine Herzensangelegenheit.“ Das spiegelt sich auch im Programm wider: Registerproben, Tutti-Sessions, Kammermusik. Jede:r wird dort abgeholt, wo er oder sie steht. Und das große Finale – das Abschlusskonzert – ist mehr als nur ein Schlusspunkt. „Ohne Konzert wäre es, als würde man einen Kuchen zubereiten und ihn dann nicht ins Rohr schieben“, bringt es Clauberg auf den Punkt.

Musik trifft Natur

Dass das Forum in Gurgl stattfindet, ist kein Zufall. „Der Ort ist einfach wahnsinnig speziell. Es macht einen Unterschied, ob man im Übezimmer auf eine Hauswand schaut oder ob man hier aus dem Fenster die Berge sieht.“ Diese Kulisse prägt auch den Klang. Dirigent Tobias Grabher ermuntert seine Musiker:innen regelmäßig: „Stellt euch vor, ihr steht auf einem Gipfel und lasst den Blick schweifen.“

„Man spürt sofort, wie sich der Klang verändert, wenn die Teilnehmenden mit dieser inneren Haltung spielen“, schwärmt die Projektleiterin des Musikforums. Selbst die Natur mischt manchmal mit: Pferde, die auf der Weide galoppieren oder das Wechselspiel aus Nebel und Sonne am Himmel. „Wenn wir Glück haben, ist das Wetter schlecht“, lacht Clauberg, „dann entstehen noch einmal ganz besondere Stimmungen.“

Gemeinschaft in Harmonie

Was das Musikforum ausmacht, sind nicht nur Noten und Proben, sondern die Menschen. „Es ist für mich jedes Jahr berührend, wie sehr sich die Teilnehmenden einbringen. Sie organisieren ohne mein Zutun kleine Geschenke für die Dozenten, Karten mit Unterschriften – einfach als Zeichen der Wertschätzung.“

Manche Geschichten gehen besonders unter die Haut: Im vergangenen Jahr war ein 86-jähriger Geiger gemeinsam mit seiner Tochter Teil des Forums. In diesem Sommer reiste die Tochter allein an, denn ihr Vater ist inzwischen verstorben. Das diesjährige Abschlusskonzert wurde ihm gewidmet – ein bewegender Moment, der zeigt, wie sehr das Musikforum auch über die Musik hinaus verbindet. „Es ist ein Willkommensort, an dem Alter keine Rolle spielt. Bei uns musizieren Menschen von Anfang 20 bis Mitte 80 miteinander“, sagt Clauberg.

Mehr als nur Proben

ein Begleit­programm im Takt der Berge

Neben der Musik bietet Gurgl ein Begleitprogramm wie eine bunte Partitur:

  • Wanderungen zu Almen und Gipfeln
  • E-Bike-Touren durch die hochalpine Landschaft
  • Klettersteige und Klettertouren für Abenteuerlustige
  • Yoga-Sessions, die Atem und Haltung in Einklang bringen

„Das Freizeitprogramm ist uns wichtig. Es gibt den Teilnehmenden die Möglichkeit, auch außerhalb der Proben zusammenzukommen. Diese gemeinsamen Erlebnisse schweißen die Gruppe zusammen“, erklärt Clauberg.

So wird das Musikforum zu einer Sinfonie aus Klang, Natur und Begegnungen. Musik und Berge verschmelzen zu einem Erlebnis, das lange nachklingt.

Save the Date

Das nächste Musikforum Gurgl findet vom 1. bis 16. August 2026 statt. Wieder mit dabei: das bewährte Dozententeam, spannende Werke von Bartók und Piazzolla – und vielleicht sogar der ein oder andere neue Programmpunkt wie zum Beispiel ein Jodel-Workshop für den Chor. Den Schlusspunkt setzt das festliche Abschlusskonzert im Gurgl Carat. Ein Finale, das garantiert Gänsehaut erzeugt.

Projektleiterin Musikforum Gurgl

Theresa Clauberg